Auf das werte, kaputte Leben.
Auf Männer mit langen Haaren.
Auf irisches Bier und schwedisches Essen.
Und auf all' die guten Dinge,
die wir so oft vergessen.

Und ich entschwinde für ein paar Tage in eine andere Welt, frohes Neues! Gutes Altes!

Frohe Weihnachten.
Der Sonnenuntergang heute war wunderschön, als ich im Schnee nach meiner Schwester suchte.
Und warum ich heute zu Hause blieb, um Weihnachten alleine zu feiern, kann ich dir nicht beantworten. Nicht Heute, nicht Morgen und nicht in 20 Jahren.
Aber Weihnachten ist ein guter Zeitpunkt um in sich auszukehren, umzuräumen und auch ein wenig, um die Melancholie zu genießen. Und das Radio spielt Musik.

Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber dann geschieht etwas Neues, und man glaubt, man sei im Himmel.

Édith Piaf


Soviel Schnee an Heiligabend wie seit 1890 nicht mehr - sagt die Mopo.
Freude.

Ich trinke meinen Kaffee mit einem Spritzer Zimtsirup und einem Spritzer Kirschsirup und fühle mich genauso. Gefangen zwischen Süße und Bitterkeit und irgendwie so überhaupt nicht melancholisch.
Es fühlt sich an, als wäre ich ein Nerd. Ich sitze auf dem Fußboden höre eine Vinylplatte von Frittenbude und lese dazu merkwürdige Bücher, die nur einen Euro gekostet haben. Während ich immer wieder an den Kaffee nippe und zum Beat wippe.
Würde ich aus dem Fenster sehen, würde ich einen Haufen von Schneebergen sehen und Sonnenstrahlen, die auf dem Schnee glitzern.
Das einzige, was mich an früher erinnert, ist der rote Lippenstift, der seine Spuren auf der Tasse hinterlässt, denn der begleitet mich nur so durch die Jahre.
Und wenn ich den Raum wechsel liege ich in meinem Bett, mit hundert Kissen, die ich versuche alle zu umarmen, weil ich Supernatural gucke und schreckliche Angst dabei habe und furchtbar verknallt in die Serie bin.
Ich spüre mein Herz schlagen.
Ich spüre meinen Atem und von Zeit zu Zeit sehe ich ihn auch mal.

Und alles ist so wunderschön. Wunder,wunder,wunderschön.

Scheeflocken im Haar und die Augen stur und ernst offen halten, fällt schwer, hingegen das Lachen so leicht und wenn man den Kopf senkt, kann man sich vorstellen, dass alles furchtbar weiß ist, nur die Welt nach oben hin wird bunt - in vielen Regenbogenfarben, die ganz merkwürdig aussehen und so vollkommen ungewohnt. Und wenn irgendjemand erzählen würde, dass dieses weiße Weich in meinem Haar irgendwann nass wird und meine Haare zum wellen bringt, so dass ich aussehe wie ein großer / kleiner Pudel, dann würde ich lachen und ihm auf die rote Nase stupsen und etwas von der Vergangenheit erzählen. Und wozu brauch man eigentlich hohe Schuhe bei dem ganzen Schneefall, man sinkt doch sowieso ein und es leuchtet aus jedem Fenster so heimatlich.
Wieso wir vergessen haben, wie klug wir als Kinder waren, scheint auch mir kurz unbegreiflich. Bis mir einfällt, dass wir immer zu viele hätte, wenn und abers in unser Leben aufgenommen haben.
Und diese muss man einfach mal Streichen.
Und der Vorsatz nicht für's neue Jahr, sondern bis Weihnachten. Ich benutze keines dieser Wörte und denke auch keins davon und lebe, wie ich lebe und sage nicht, nein, das geht nicht.
Und es ist erschreckend, dass das überhaupt in Frage gestellt wurde.
Sorgenfalten stehen auch niemanden.
Selbst dir nicht.

Verwaschene Farben, alles verschwimmt zu grau oder vielleicht auch eher zu Weinrot, wenn man der Farbe traut, die ich die ganze Zeit trinke.
Bald ist Silvester. Silvester wird einsam, ich habe keinen Ort zum flüchten, keine herzlichen, lachenden Gesichter, die mich aufnehmen.
Aber nach Silvester wird alles besser, oder? Ein neues Jahr?
Und es gibt Menschen, die sagten, sie wären Silvester über mich hinweg. Es ist bald Silvester und dann können sie ihr Leben frei und ungebunden leben. Fühlen.

Ich streife derweil durch die Gegend. Verteile mich hier und dort und schlage oft auf die Knie. Denn wohin treibt dich das Leben?

Oh, es weihnachtet so sehr.
Und oh, wie lange war ich Weihnachten schon nicht mehr allein,
aber oh, es ist schön, so wie es ist.

Denn wenn man stets versucht andere glücklich zu machen.
Und nie an sein eigenes Glück denkt,
geht es auch verloren.
Auf die eine oder andere Weise.
Aber sich selbst glücklich machen,
ist manchmal der beste Weg, um auch Andere wieder mit Freude zu erfüllen.
Auch wenn es sich schwieriger anfühlt.

Und mein Herz schlägt regelmäßig.

Cheers.

Oft dachte ich, es würde nur eine Art von Glück geben. Nur ein Gefühl, nur ein paar Momente in dem man dieses Glück greifen und abfangen könnte. Und dann wäre jegliche Ausfahrt verpasst und man fährt ewig weiter. Vielleicht endet man dann irgendwo in Bayern, oder auch nicht.
Aber das Glück liegt überall und eigentlich auch nirgends, aber vorallem doch in meinem Herzen. Und da schlummert es manchmal etwas und ist unaufmerksam, wann es gebraucht wird, aber oft bricht es aus einem hervor und die ganze Welt ist einfach nur so, wie sie eben ist. Dunkel, fies und gemein. Aber ein erster Schneefall oder ein Sonnenaufgang machen alles vergänglich und vergesslich.
Und Einsamkeit hat immer seinen Preis, aber meistens auch sein Gutes. Man vergisst das nur über diesen ganzen Egoismus hinweg.



Nehm' Träume für bare Münze
Schwelge in Phantasien
Hab' mich in Dir gefangen
Weiß nicht wie mir geschieht
Wärm' mich an Deiner Stimme
Leg' mich zur Ruhe in Deinen Arm
Halt mich - nur ein bißchen
Bis ich schlafen kann
Fühl' mich bei Dir geborgen
Setz' mein Herz auf Dich
Will jeden Moment genießen
Dauer ewiglich
Bei Dir ist gut anlehnen
Glück im Überfluß
Dir willenlos ergeben
Find' ich bei dir Trost
Bin vor Freude außer mir
Will langsam mit Dir untergehn
Kopflos - sorglos
Schwerelos in Dir verliern'
Deck mich zu mit Zärtlichkeiten
Nimm mich im Sturm, die Nacht ist kurz
Friedvoll - Liebestoll
Überwältigt von Dir
Schön daß es dich gibt
Komm, erzähl' mir was
Plauder auf mich ein
Ich will mich an Dir satthörn'
Immer mit Dir sein
Betanke mich mit Leben
Laß mich in Deinen Arm
Halt mich - Nur ein bißchen
Bis ich schlafen kann
Halt mich - Daß ich schlafen kann

Herbert Grönemeyer.