24
Jan
2010

'ne Nacht allein.

Ich trockne langsam mit sanften Bewegungen meine Tränen und wünschte, genau dies müsste ich nicht tun. Ich wiege mich selbst hin und her, weil niemand anderes da ist, der das für mich tun könnte. Ich klammer mich verzweifelt an mein eigenes selbst und stell mir vor, wie jemand sich an mich klammert und in meine feuchten Augen blickt und mir sagt, dass alles gut wird und er es nicht ertragen kann mich so traurig zu sehen, weil es ihm auch das Herz bricht. Ich wünsche mir einfach nur jemanden, der mich zudeckt und mir sagt: Du bist zwar Schuld, aber das wird alles. Es geht weiter, es wird besser, es hört nicht auf. Du wirst so bleiben, wie du bist und du wirst sicherlich nicht verbittern. Und ganz ganz wirklich wirst du auch niemanden mehr verlieren. Nie wieder. Und wenn ich persönlich dafür Sorge trage.
Ich will nicht alleine hier sitzen und versuchen mich durch tippen, schreiben oder lesen abzulenken. Weil es sowieso nicht funktioniert. Ich möchte, dass jemand meine Hände ganz fest festhält und sagt: Guck mich an. Lass es sein. Beruhige dich, ich koche dir einen Tee.
Ich will dass mir jemand die Haare aus dem Gesicht streicht und mich umarmt während ich unter Tränen einschlafe und wenn ich aufwache da ist, um mich gleich wieder in den Arm zu nehmen und mir etwas vorzusingen, ganz gleich wie grausam es klingt. Jemand der mir einen so schlechten Witz erzählt, dass ich einfach drüber lachen muss und die Welt dann plötzlich viel schöner ist. Jemand der sagt: jetzt reicht es. Zieh dich an. Nimm Handschuhe mit und wir machen jetzt eine Schneeballschlacht, einen Schneeengel oder einen Schneemann.
Und dann tun wir das einfach. Ich wünsche mich in die Nacht zurück, wo der erste Schnee gefallen ist. Sie war so perfekt.
Ich will nicht alleine sein. Es tut weh, weh. So weh.

Atmen ist überbewertet. Ich brauch keinen Raum zum Atmen. Ich brauche jemanden, der mir die Luft nimmt, weil sein Körper sich so fest an mich drückt, dass ich nicht mehr atmen kann. Genau das brauche ich.

Schlaf süß.

Du streckst dich ganz leicht und drehst den Kopf etwas zu ihr herrüber.
Sie schläft noch. Hoffentlich träumt sie etwas, das auch nur annähernd so schön ist wie sie, denkst du. Ganz leise streifst du die Decke von dir, vermeidest jede hektische Bewegung. Draußen trommelt der Regen gegen das Fenster und der Tag durchströmt dich. Vielleicht ist heute ja einer der Tage, an dem die Welt still steht, weil einfach alles schön ist. Während du auf Zehenspitzen durch den Raum schleichst, hört der Regen auf, die Wolken brechen auf und die Sonne scheint hervor.
Du musst leise lächeln und drehst dich zu ihr um. Dein Atem stockt dir. Sie ist die Reinkarnation der Schönheit. Sie ist so unendlich rein und friedlich. Wenn sie jetzt noch die Augen öffnen würde, könntest du glücklich sterben. Obwohl... Sie sollte nicht ihren Schlaf zerstören. Erst recht nicht für dich.
Ihre Haare umspielen ihr wunderschönes Gesicht, ihre Lippen sind leicht geöffnet, dabei aber absolut niedlich und so zart. So zart, wie ihre gesamtes helles Hautbild und natürlich auch so zart, wie ihre süße, kleine Stupsnase. Du hättest kein Problem damit den ganzen Tag mit angehaltenem Atem vor ihr zu stehen und sie beim Schlafen zu beobachten. Damals dachtest du noch, es wäre ein blödes Klischee, dass man dem anderen beim Schlafen zusieht. Damals. Doch jede Nacht, die sie nun nicht bei dir ist, ist wie eine Nacht ohne Sterne und ohne Mond. Düster und unscheinbar.
Hoffentlich wacht sie nicht auf.
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bright side.

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Ich hab dich lang nicht mehr gesehen.

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