Herbstregen
Es ist eine Minute vor Mitternacht, als ich die Haustür verlasse und mich der Geruch von Herbstregen erschlägt. Die Bäume rauschen gefährlich, die herunterfallenden Eicheln klingen wie tausende kleiner Schritte, die im Gefägnis eingesperrte Kinder tätigen würden. Ich erschrecke mich kurz darüber bis meine Rationalität einsteigt und mir erzählt, dass es nur die Eicheln sind, die jeden Herbst auf den Boden fallen. Ich atme tief ein, um den frischen, moderigen Geruch einzusaugen. Der Geschmack von Rotwein liegt mir noch immer auf der Zunge.
Es fühlt sich an, als würde ich kaum den Boden berühren, während ich langsam meine Füße voreinander setze und ein paar Schritte in der Dunkelheit wage.
Nach einer Weile finde ich mich vor einem Zigarettenautomaten wieder und ich krame mein klimperndes Kleingeld aus der Tasche. Der Automat erwacht zum Leben, als ich den ersten Euro in ihn werfe. Camel.
Ich greife mir die Schachtel, entferne die Umverpackung und stecke mir in dieser frischen Luft die erste Fluppe des Tages an. Noch ein tiefer Atemzug, dieser hingegen mit Rauch durchzogen. Melancholie.
Ich erinnere mich daran, dass ich vor etwa 12 Jahren im Herbst ein Buch las: "Das kleine Gespenst." Von der Mitternachtsstunde wurde dort gesprochen. Eine Zeit, in der die Gespenster besonders aktiv wurden.
Ich weiß noch, wie ich mir eine Höhle aus Bettdecken baute und mich dort bei jeder Dämmerung versteckte und probierte wach zu bleiben, um auch ein kleines Gespenst sehen zu können... und doch schlief ich jedesmal wieder ein bevor die Uhr 12 schlug. Es war eine magische Zeit für mich, eine magische Grenze.
Nun, 12 Jahre später, war Mitternacht für mich eine Uhrzeit wie jede andere, es gab keinen Zauber mehr, ich hatte ja nicht einmal Angst hier im Dunkeln zu stehen, wo das einzige Licht die glühend rote Zigaertte darstellte. Wann ist es passiert, dass die Zeiten sich für mich so verschoben haben? Wann ist es passiert, dass aus dem kleinen Mädchen, dass die Bücher so liebte und selbst einst welche schreiben wollten, eine erwachsene Frau mit einem erwachsenen Beruf, der so ganz ohne Zauber war, wurde. Gab es denn überhaupt so etwas wie Zauberei? Oder war das nur ein weiterer Irrglaube, den man kleinen Kindern erzählte?
Es fing wohl an, als auch die Zweifel anfingen einzusetzen - wenn man Zweifel zulässt, können sie ein ganzes Leben bestimmen.
Es fühlt sich an, als würde ich kaum den Boden berühren, während ich langsam meine Füße voreinander setze und ein paar Schritte in der Dunkelheit wage.
Nach einer Weile finde ich mich vor einem Zigarettenautomaten wieder und ich krame mein klimperndes Kleingeld aus der Tasche. Der Automat erwacht zum Leben, als ich den ersten Euro in ihn werfe. Camel.
Ich greife mir die Schachtel, entferne die Umverpackung und stecke mir in dieser frischen Luft die erste Fluppe des Tages an. Noch ein tiefer Atemzug, dieser hingegen mit Rauch durchzogen. Melancholie.
Ich erinnere mich daran, dass ich vor etwa 12 Jahren im Herbst ein Buch las: "Das kleine Gespenst." Von der Mitternachtsstunde wurde dort gesprochen. Eine Zeit, in der die Gespenster besonders aktiv wurden.
Ich weiß noch, wie ich mir eine Höhle aus Bettdecken baute und mich dort bei jeder Dämmerung versteckte und probierte wach zu bleiben, um auch ein kleines Gespenst sehen zu können... und doch schlief ich jedesmal wieder ein bevor die Uhr 12 schlug. Es war eine magische Zeit für mich, eine magische Grenze.
Nun, 12 Jahre später, war Mitternacht für mich eine Uhrzeit wie jede andere, es gab keinen Zauber mehr, ich hatte ja nicht einmal Angst hier im Dunkeln zu stehen, wo das einzige Licht die glühend rote Zigaertte darstellte. Wann ist es passiert, dass die Zeiten sich für mich so verschoben haben? Wann ist es passiert, dass aus dem kleinen Mädchen, dass die Bücher so liebte und selbst einst welche schreiben wollten, eine erwachsene Frau mit einem erwachsenen Beruf, der so ganz ohne Zauber war, wurde. Gab es denn überhaupt so etwas wie Zauberei? Oder war das nur ein weiterer Irrglaube, den man kleinen Kindern erzählte?
Es fing wohl an, als auch die Zweifel anfingen einzusetzen - wenn man Zweifel zulässt, können sie ein ganzes Leben bestimmen.
soho.blues - 20. Okt, 00:10