14
Mrz
2011

Regenküsse.

Ich gehe mit geraden Schultern, der Brust nach vorn gerichtet, einen absolut umwerfenden Hüftschwung durch die grauen verregneten Straßen Hamburgs. Ich genieße genüsslich die Regentropfen, die meinen feuerroten Mund berühren und schließe ab und zu sanft die Augen. Meine Lippen sind verzogen zu einem Schmunzeln, manchmal einem Lächeln und ich blicke stets vorwärts oder in den Himmel.
Ich beobachte die Menschen, die nichts zu sehen scheinen, außer ihre Regenschirmfarben und ihr Schuhwerk, mich wundert es, dass sie nicht ab und an zusammenstoßen und sich dabei den Kopf verletzten, so sehr, wie sie auf sich selbst bezogen sind. Selbst die Menschen, die ohne Regenschirm auszukommen scheinen, haben die Schultern in den Nacken gezogen, den Schal ins Gesicht und möglichst noch eine Kapuze auf dem Kopf. Sie sehen mich nicht, ich bin unsichtbar für sie.
Treffe ich ab und zu doch mal jemanden, dem es so ähnlich geht wie mir und immerhin gerade aus blickend durch die Straßen läuft, so sieht er mich verwundert an, wegen dieses Lächelns, diesen Genusses in meinem Gesicht, weil es mir egal ist, dass meine Haare unmöglich aussehen und mein Gesicht vor Nässe glänzt und weil meine Augen weiterhin strahlen.
Ich selber rede mir immer ein, dass ich nie schöner wäre, als im Regen.
Doch im Regen bin ich unsichtbar.
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bright side.

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Ich hab dich lang nicht mehr gesehen.

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